Von Anfang September bis Ende Oktober stand in den Reben des Weinguts Rebhalde die Traubenernte an. Eine Ernte, die einige Hochs und Tiefs mit sich brachte, letztlich aber durchaus zufriedenstellend ausgefallen ist.

Im Herbst, ab zirka Anfang September, geht es für jede Winzerin, jeden Winzer in die entscheidende Phase: Die «Wümmet» startet. Am 5. September fiel denn auch der Startschuss zur Traubenernte auf dem Weingut Rebhalde. Wir brachten die Sorte Sylvaner sowie den ersten Räuschling ins Trockene – wunderschöne Trauben, Quantität und Qualität perfekt ausgewogen. Nach diesem Tag war dann aber wieder Geduld gefragt. Der Grund dafür war das letzte Wochenende im August, an dem es innert Kürze über 100mm Niederschlag gab. Und dieser Regen wurde von den Trauben aufgesogen. Die Beeren blähten sich auf wie Luftballons. Einige davon platzten, bei anderen war die Traubenhaut angerissen und die Beeren drückten sich gegenseitig langsam ab. Die Folge: Wir mussten die Ernte unterbrechen und warten, bis das Wasser verdunstete.

Ab dem 11. September ging es dann mit voller Kraft und Tatendrang los. Die ersten geernteten Trauben waren Riesling-Sylvaner. Nach einigen Tagen standen wir erneut vor Herausforderungen: Aufgrund des warmen Wetters und einer längeren Trockenphase, beschleunigte sich die Reifephase der Trauben. Als Konsequenz stellten wir die Erntezeiten um. Um schneller voranzukommen, fingen wir morgens früher an und beendeten die Ernte später. Im Keller ging es ebenfalls gut vorwärts. Die Weine haben dieses Jahr rasch angefangen zu gären und sind deshalb gut durchgegoren – wie üblich spontan.

Bei Sonnenschein zu ernten, ist zwar angenehm. Das schöne Herbstwetter brachte aber auch einen grossen Nachteil mit sich. Aufgrund der Temperatur kamen die Trauben schon morgens sehr warm in die Kelter. Deshalb haben wir alle Pressmoste direkt nach der Pressung heruntergekühlt, um die Qualität zu sichern.

Nachdem die Ernte der weissen Trauben abgeschlossen war, gingen wir zu den roten Trauben über. Auch hier hatte der starke Augustregen seine Spuren hinterlassen. Dies führte dazu, dass die Erntemengen bei Sorten wie dem Pinot Noir unter den Erwartungen blieben. In der letzten Oktoberwoche ernteten wir die letzten Trauben. Anfang November wurden sie gepresst.

Im Grossen und Ganzen blicken wir auf eine durchschnittliche, aber gute Ernte zurück. Der übermässige Ertrag blieb zwar aus, aber der Keller ist trotzdem gefüllt. Auch die Qualität passt bestens. Wir freuen uns schon jetzt darauf, den neuen Jahrgang mit Ihnen zu verkosten.